
Die Erfindung von Werner von Siemens 1866, mithilfe eines Dynamos Strom zu erzeugen, ermöglichte das Betreiben gleichzeitig entwickelter elektrischer Leuchtmittel. Obwohl am Ende des 19. Jahrhunderts der elektrische Strom zur Beleuchtung Verwendung fand (z.B. 1878 in Paris), wurde die Gasbeleuchtung in manchen europäischen Städten zum Teil bis in das 21. Jahrhundert beibehalten. Die erste dauerhafte elektrische Straßenbeleuchtung in Deutschland wurde am 7. Juni 1882 von Sigmund Schuckert in Nürnberg in Betrieb genommen, am 20. September 1882 folgte in Berlin die Beleuchtung des Potsdamer Platzes. Die oberösterreichische Stadt Steyr beleuchtete (zunächst nur zeitweilig) vom 2. August bis zum 30. September 1884 ihre Straßen während der Steyrer Elektrischen Ausstellung. Die ungarische Stadt Temesvár, heute Timişoara in Rumänien, führte ab dem 12. November 1884 die elektrische Beleuchtung ein. Die erste elektrische Straßenbeleuchtung der USA errichtete die Firma Packard Electric 1911 für ihre Standort-Gemeinde Warren, Ohio.
Um das Jahr 1900 gab es im Wesentlichen zwei verschiedene Arten von Straßenlaternen: Gaslicht und elektrisches Licht. Aufgrund der leichteren Verfügbarkeit und der bis dahin gesammelten Erfahrungen gaben viele Städte und Gemeinden dem Gaslicht auch nach dem Zweiten Weltkrieg den Vorzug. Erst die Verfügbarkeit von neuen Leuchtmitteln brachte die Abkehr vom Gaslicht, zunächst kamen Leuchtstofflampen zum Einsatz, später Quecksilberdampf- und Natriumdampf-Hochdrucklampen. In den 2000er Jahren ist der Anteil der Gasleuchten in Deutschland unter ein Prozent gesunken. Die weitere Entwicklung richtet sich auf den Einsatz der LED-Technik und die Leuchtmittel und Beleuchtungssysteme werden effizienter, um die Wartungs- und Energiekosten zu senken.